Recognition between alteration and conforming. This book carries out a power-critical analysis of an everyday concept and practice. Gabriele Fischer (Dr. phil.) ist Professorin für Soziologie an der Hochschule Esslingen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Arbeit, Gender Studies, Anerkennung und soziale Ungleichheit.
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Spätestens seit Axel Honneths Buch »Kampf um Anerkennung« wird die Suche nach Anerkennung als relevant für die Überwindung sozialer Ungleichheit angesehen. Doch wo liegt die Unterscheidung zwischen sich anpassen und anerkannt werden? Welche Macht geht von sozialer Anerkennung aus? Gabriele Fischer zeigt: Anerkennung kann Prestige und gesellschaftliche Teilhabe vermitteln, aber diese genauso gut entziehen. In ihrer Studie wird Anerkennung als soziale Praxis verstanden und mit der machtkritischen Perspektive von Butler und Foucault konzeptionell erweitert. Empirische Anwendung findet das Konzept in der Chirurgie und im Friseurhandwerk - zwei Bereiche, die hierarchisch zueinander stehen und geschlechtlich codiert sind.
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Berufsorientierung, Geschlechterverhältnisse, Erwerbsarbeit und Care-Verhältnisse beschreiben eine Matrix, innerhalb derer gesellschaftliche Hierarchien ausgehandelt werden. Individuen sind gefordert, innerhalb dieser Hierarchien Selbstentwürfe zu gestalten. Der vorliegende Beitrag schlägt vor, diese Selbstbildungsprozesse annerkennungstheoretisch zu analysieren und legt dabei den Fokus auf Anerkennungspraktiken. Dazu wird das Konzept von Anerkennungspraktiken theoretisch entwickelt und empirisch angewendet. In biographischen Erzählungen von Chirurg_innen und Friseur_innen, die in vergeschlechtlichten und hierarchisch weit auseinander liegenden Berufen tätig sind, werden Anerkennungspraktiken rekonstruiert. Diese haben unterschiedliche und hierarchisierte Subjektpositionen zur Folge, die für die Individuen jeweils Handlungsbeschränkungen darstellen, aber auch Chancen zur Selbstermächtigung bieten. Hierin wird deutlich, wie Hierarchien in konkrete Praktiken des Selbst einfließen.
Geschichte der Sozialen Arbeit bedeutet nicht nur das Erzählen einer Geschichte. Dieser Geschichte liegen historische Quellen zugrunde, die genutzt wurden oder nicht genutzt werden konnten. Es werden Perspektiven relevant, die aus der jeweiligen Gegenwart Sachverhalte sehen oder auch nicht. Methoden der Nutzung der Quellen können Perspektiven eröffnen oder müssen sich erklären. Der vorliegende Band diskutiert Zugänge zu Geschichte und Erinnern, konkrete historische Konstellationen, spezifische historische Quellen und ihre Deutungsmöglichkeiten sowie Ansätze, wie das Wagnis historischer Rekonstruktionen als Bildung im Sinne der Menschenrechte verstanden werden kann. Die Herausgeber*innen: Prof. Dr. Sandro Bliemetsrieder lehrt und forscht mit der Denomination Sozialpädagogik, Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Erziehung und Bildung als sozialpädagogische Aufgaben an der Fakultät für Soziale Arbeit, Bildung und Pflege der Hochschule Esslingen. Einer seiner Forschungsschwerpunkte liegt auf Menschenrechtsbildung im Kontext Sozialer Arbeit und Schule. Prof. Dr. Gabriele Fischer lehrt und forscht mit der Denomination Gender, Migration und Diversity an der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der Hochschule München. Einer ihrer Forschungsschwerpunkte liegt auf Erinnern und Erinnerungspraktiken im Kontext rechtsextremen Terrors.
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Anliegen: Im Rahmen des Projektes Helpline «Spielsucht» bietet die Suchtforschung und Suchttherapie der Medizinischen Universität Wien (MUW) eine Telefonberatung für Personen mit problematischem und pathologischem Spielen und deren Angehörigen an. Die Helpline stellt ein Hilfeangebot dar, das österreichweit schnell, unkompliziert und, wenn es gewünscht wird, auch anonym zu erreichen ist. Ergebnisse: In den ersten 25 Monaten der Projektlaufzeit (Nov. 2006–Dez. 2008) wurden 394 telefonische Erstkontakte registriert, davon waren 86 Anrufer (22 %) Angehörige. Zur diagnostischen Abklärung kamen auf eigenen Wunsch 91 Personen. Fünfundzwanzig Personen waren spezifizierbar als «unterschwellig» (problematisches Spielen); unter 66 pathologischen Spielern (ICD 10: F 63.0; DSM IV: 312.30) waren 38 Personen (57.6 %) mit komorbiden psychischen Störungen (Depression, bipolare affektive Störung, Angststörung, Substanzabhängigkeiten, Schizophrenie, Persönlichkeitsstörungen). Schlussfolgerungen: Helpline «Glücksspielsucht» erfüllt eine wichtige Rolle in der Beratung und Behandlung von Personen mit problematischem und pathologischem Spielverhalten. Die Berücksichtigung der Komorbidität bei der Diagnosestellung und Therapie scheint eine Voraussetzung für den Behandlungserfolg zu sein. Erste Erfahrungen und Ergebnisse lassen eine Verlängerung der Dauer des Projektes sinnvoll und wünschenswert erscheinen.
Pflegeberufe in stationären Einrichtungen lassen sich aufgrund ihrer formalen Verfasstheit mit Erwerbsverhältnissen außerhalb von Care-Arbeit vergleichen, gleichzeitig wohnt ihnen die Spezifik von Care-Tätigkeiten inne. Beides – Erwerbsarbeit und Care-Arbeit – unterlag in den letzten Jahrzehnten erheblichen Veränderungen. Wir fragen danach: Wie lassen sich die Veränderungen in der verberuflichten Pflege mit dem arbeitssoziologisch etablierten Diskurs der Subjektivierung von Arbeit zusammendenken? Relevant wird aus unserer Sicht dabei das Verhältnis der beiden Prozesse Subjektivierung von Arbeit und Ökonomisierung. Diese Frage diskutieren wir auf der Basis von multiperspektivischen qualitativen Betriebsfallstudien, die mit der Dokumentarischen Methode ausgewertet wurden. Als zentrales Ergebnis sehen wir eine kollektive Subjektiviertheit von Sorgetätigkeiten, die in den letzten Jahren Marktlogiken unterworfen wird. Die Unterscheidung in kollektive Subjektiviertheit im Care-Sektor und individualisierte Subjektivierung im Produktionsbereich scheint uns für die Analyse des Wandels von Erwerbsarbeit relevant. Sie hat auch Auswirkungen auf Verantwortung und Ertrag von Subjektivierung.